Schnittersonntag

Geschichte des Schnittersonntags und der Schnittersonntagsspiele

Kurze Zusammenfassung
Debora Haisch

Das Festwochenende, das alljährlich am 2. Wochenende im Juli stattfindet, hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert. Anfänglich waren die Schnittersonntage bloss Vermittlungsgelegenheiten für Aushilfsarbeitskräfte, ohne jegliches Drum und Dran. Zu Zeiten des 30jährigen Krieges hatten sie aber erstaunliche Höhepunkte erreicht; sie waren zu grossen Volksfesten geworden.

Zum Schnittersonntagsgottesdienst erschien das Jungvolk aus den Dörfern auf festlich geschmückten Leiterwagen. Nach der Predigt begaben sich der Pfarrer und der Ammann nach St. Niklaus oder Oeschberg, um den Dinget zu eröffnen. An einem Schnittersonntag, kurz vor dem Bauernkrieg, sollen sich an die 200 Schnitterinnen und Schnitter nach Koppigen und die umliegenden Dörfer verdingt haben.
Waren am Schnittersonntag Dinget und das Mittagsmahl vorbei, begannen die Spiele.

Folgende sechs Schnitterspiele wurden damals durchgeführt: Der Eieraufleset, Sackgumpen, Käsestechen, Plampen, Schwinget zwischen Einheimischen und fremden Schnittern und das Bindbaumreiten.

Ab ca. 1919 kamen Rösslispiel und Schiessbuden dazu und Buden und Geschäfte stellten ihre Stände auf. Mit der Zeit wurde der Schnittersonntag zum reinen Vergnügungssontag für die Bevölkerung und hatte nichts mehr mit dem ursprünglichen Dingen von Schnittern zu tun.